Web-Light-Search

Googles Lösung für Suchanfragen bei langsame Netzwerkverbindungen
Links die original Webseite. Rechts die Web-Light-Version.

Web Light – eine Alternative zu Accelerated Mobile Pages? Das würde AMP eigentlich nicht gerecht werden, da bei der Entwicklung von AMP deutlich mehr Möglichkeiten zur Verfügung stehen. Hier ist auch schon der größte Unterschied: AMP müssen entwickelt werden und Web Light wird von fast jeder Webseite durch Google transcodiert.

Was ist die Web-Light-Search?

Mit dem Web-Light-Angebot hilft Google den Nutzern, die zum Zeitpunkt ihrer Suche eine langsame Netzwerkverbindung haben. Obwohl in den Suchergebnissen keine Veränderung sichtbar wird, erhält der Nutzer die Möglichkeit, eine Web-Light-Variante des entsprechenden Suchergebnisses angezeigt zu bekommen. Dieses unterscheidet sich je nach Website mal mehr und mal weniger vom Original und wird, wie schon die Accelerated Mobile Pages, auf Google-Servern gehostet.

Links die original Webseite. Rechts die Web-Light-Version.

Google entfernt bei der Web-Light-Transcodierung von Webseiten „überschüssiges“ JS und CSS. Übrig bleibt eine optisch ähnliche Version des Inhaltes und ein übergreifendes Grundgerüst aller Web-Light-Webseiten. Dieses Grundgerüst besteht aus einem Logo, bestehend aus dem Domainnamen, einem Hamburger- inklusive Offcanvas-Menü sowie einem Hinweis-Icon, um mehr über Web Light erfahren zu können.

Haben die Web-Light-Suchergebnisse einen Einfluss auf die normale Suche?

Google hat keine veränderten Rankings bei Web-Light-Suchergebnissen. Warum auch? Der Inhalt und die Erwartungen an eine Website verändern sich ja nicht durch eine langsame Netzwerkverbindung des Nutzers.

Analyse von Web-Light-Suchergebnissen

Eine Analyse von Web-Light-Suchergebnissen kann in der Google Search Console unter dem Leistungsbericht vorgenommen werden. Dort kann durch die Daten-Filterung von “Darstellung in der Suche” eingesehen werden, wie sich die Performance von Web-Light-Varianten im Vergleich zu herkömmlichen Ergebnissen unterscheidet.

Diese Analyse ist im übrigen auch dann interessant, wenn du eine SEO-Erfolgsmessung vornehmen willst.

Web-Light-Analysen mit der Google Search Console

Allgemeine Fragen und Antworten zu Web Light

Wann sieht ein Besucher meine Website als Web-Light-Variante?

Besucher bekommen die Web-Light-Variante deiner Website nur dann angezeigt, wenn Google eine langsame Netzwerkverbindung festgestellt hat.

Verwenden Web-Light-Varianten meiner Website den Tracking-Code von Google Analytics?

Ja. Allerdings mit einigen Einschränkungen. Google integriert zwar den Tracking-Code, zeichnet jedoch nur Seitenaufrufstatistiken auf. Daten durch benutzerdefinierte Events werden somit nicht erhoben.

Die Metriken für die Web-Light-Version deines URL werden in Google Analytics angezeigt, wobei der Hostname des URL um googleweblight.com ergänzt wird.

Wenn dein URL unter deinedomain.de/muster-url getrackt wird, werden die Metriken für die „normale Webseite“ als deinedomain.de/muster-url angezeigt und die Metriken für Web-Light-Version als deinedomain.de.googleweblight.com/muster-url.

Stichwort DSGVO: Was passiert mit Formularen und anderen Nutzereingabe-Möglichkeiten?

Web-Light-Varianten deiner Website sind leider nicht für die DSGVO (GDPR) ausgelegt. Solltest du also Webseiten haben, auf denen Nutzer eine Eingabe tätigen können, solltest du diese von der Transcodierung ausschließen.

Einen Cookie-Hinweis kann man derzeit in Web Light nicht integrieren. Ob hier eine Abmahngefahr besteht, fragst du besser deine Rechts-Abteilung.

Wird meine Webseite für Benutzer in schnelleren Netzwerken als Web-Light-Version transcodiert?

Nein. Webseiten werden nicht in eine Web-Light-Version transcodiert, wenn der Benutzer mit einer schnellen Netzwerkverbindung innerhalb der Suchergebnisse navigiert.

Werden meine Webseiten für Benutzer, die Suchanfragen von Desktops oder Tablets ausführen, in eine Web-Light-Version transcodiert?

Nein. Webseiten werden nur für Benutzer auf Mobiltelefonen transcodiert, die mit einer langsamen Netzwerkverbindung die Suchergebnisse angezeigt bekommen.

Nicht jedoch auf Desktops oder Tablets.

Welche Browser werden unterstützt?

Transcodiert werden Webseiten für Suchanfragen aus dem Chrome-Browser und dem Android-Browser (Version 2.3 und höher).

Wie kann ich Web-Light simulieren?

Rufe einfach den folgenden Link mit einem Endgerät deiner Wahl auf und integriere an der notwendigen Stelle deinen eigenen URL: http://googleweblight.com/?lite_url=[deine_webseiten_URL]

Gibt es einen Cache meiner transcodierten Web-Light-Webseite?

Webseiten werden normalerweise in Echtzeit transcodiert, wenn der Benutzer sie von der aktuellen Version der Webseite anfordert. Google speichert den Hauptinhalt nur für einige Minuten. Andere Ressourcen wie CSS, JS und Bilder könnten unter Umständen länger zwischengespeichert werden.

Transcodiert Google nur die mit den Suchergebnissen verknüpfte Webseite/URL oder transkodiert Google die gesamte Website?

Google übersetzt die Webseite und alle Webseiten deiner Website, auf die der Nutzer klickt. Es sei denn, die Webseite ist nicht transcodierbar oder von der Transkodierung ausgeschlossen.

Wie schließe ich meine Webseite von der Transcodierung in eine Web-Light-Version aus?

Wenn du nicht möchtest, dass deine Webseiten transcodiert werden, kannst du über den HTTP-Header einen entsprechenden Befehl an den Googlebot geben. Erkennt dieser den folgenden Code, wird deine Webseite nicht transcodiert:

Cache-Control: no-transform

Wie ist die Seitenladegeschwindigkeit von Web-Light-Webseiten?

Um den Unterschied sehen zu können, einfach mal dieses kurze Video ansehen:

[gw_embeds url=“https://www.youtube-nocookie.com/embed/xyEv6yxlXXM“]

Conclusio

Google geht hier mal wieder einen Schritt in die richtige Richtung. Schnelle Ergebnisse und Informationen für Jedermann – auch ohne die Entwicklung von Accelerated Mobile Pages.

Hier sehe ich jedoch wieder das größte Problem: Web Light liegt – wie AMP – auf Google-Servern. Durch das Inkrafttreten der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO), ist der Website-Betreiber wieder mal in der Pflicht, entsprechende Handlungen und Überlegungen zum Einsatz von Web Light zu tätigen. Auch die Gefahr einer Abmahnung durch fehlende Cookie-Hinweise auf der Web-Light-Variante muss jeder für sich selbst in Kauf nehmen.

Ein schöner Ansatz mit interessanten Konzept, aber leider nicht für alle Website-Betreiber.

andre-goldmann-quadrat

Wer schreibt hier?

André Goldmann ist Digital Specialist mit 20 Jahren Branchenerfahrung, Sprecher auf Deutschlands führenden Online-Marketing-Konferenzen und dein Experte für UX/UI, SEO, Website-Analytics, Website-Entwicklung und -Optimierung.